In kaum einem anderen Land der Welt ist die Kartoffel so beliebt wie in Deutschland. Daher erfreut sich die Kartoffel-Diät hierzulande ebenfalls einer großen Beliebtheit. Doch was hat es damit auf sich und wie kannst Du mit Kartoffeln wirklich abnehmen? Immerhin sind Kartoffeln reich an Kohlenhydraten, so dass es sich hierbei definitiv um keine Low-Carb-Diät handelt. Ist es also wirklich möglich, riesige Mengen an Kartoffeln zu essen und dabei dennoch abzunehmen? Genau das möchten wir Dir jetzt verraten.
Was steckt hinter der Kartoffeldiät?
Bei der Kartoffel-Diät handelt es sich um eine sogenannte Mono-Diät, da der Fokus vor allem auf einem Lebensmittel, nämlich der Kartoffel, liegt. Wer sich für diese Diät entscheidet, sollte Kartoffeln also lieben. Immerhin steht die gelbe Knolle morgens, mittags sowie am Abend auf dem Diät-Speiseplan. Dabei wird die Kartoffel immer in verschiedenen Varianten serviert. Mal mit Eiern und mal mit Quark als Beilage.
Fest steht auf jeden Fall, dass diese Diät reich an Kohlenhydraten ist und vergleichsweise gut sattmacht. Hungern musst Du demnach nicht, wenn Du Dich für die Kartoffel-Diät entscheidest. Wenngleich die Kartoffeldiät in der Tat fast nur aus Kartoffeln besteht, gibt es auch viele abgewandelte Formen dieser Diät. Neben Kartoffeln, Eiern und Quark dürfen dann auch die folgenden Lebensmittel auf Deinem Diätplan stehen:
• Gemüse (unbedingt fettarm zubereiten)
• Obst
• Salat
• Nüsse
• Samen
• Kräuter
Nicht nur der Konsum von Kartoffeln ist also wichtig, sondern die Speisen sollten auch möglichst fettarm zubereitet werden. Auf Fleisch wird komplett verzichtet. Bratkartoffeln, die in viel Fett mit Speck angebraten wurden, sind also gewiss nicht Teil der Kartoffel-Diät.
Warum kann diese Diät funktionieren?
Besonders in Kombination mit Eiern oder Quark verfügt der Speiseplan Deiner Kartoffel-Diät über eine hohe biologische Wertigkeit. Das soll heißen, dass Dein Körper die Nährstoffe aus Deinen Mahlzeiten und vor allem die darin enthaltenen Proteine sehr gut aufnehmen sowie verstoffwechseln kann. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass Du bei der Kartoffel-Diät sehr lange satt bist. Und das ist schließlich einer der Schlüssel zum Erfolg bei jeder Diät. Denn wenn Du satt bist, hältst Du eine Diät wesentlich besser durch.
Außerdem sind Kartoffeln reich an Kalium. Auch das ist gut für Deine Figur. Denn so kann Wasser sehr gut aus Deinem Körper geschleust werden. Unnötiges Wassergewicht wirst Du demnach schnell los, was gut für eine schlanke Linie ist. Die Pfunde auf der Waage werden also nur so purzeln. Da die Erfolge sich bei der Kartoffel-Diät sehr rasch bemerkbar machen, wirst Du wahrscheinlich umso motivierter am Ball bleiben. Immerhin nehmen einige Menschen pro Woche bis zu 5 Kilogramm dank der Kartoffeldiät ab!
Die Vorteile dieser Diät
Die wichtigsten Vorteile liegen demnach auf der Hand: Die Kartoffeldiät kann Dir innerhalb einer recht kurzen Zeit in der Tat eine ordentliche Gewichtsabnahme bescheren. Außerdem ist dies wiederum gut für die Motivation. Darüber hinaus ist die Diät auch sehr alltagstauglich. Kartoffeln kannst Du schließlich jederzeit vorkochen und diesem Diätplan selbst dann folgen, wenn Du im Job stark eingespannt bist. Denn vorgekochte Kartoffeln lassen sich wunderbar mit auf die Arbeit nehmen und dort aufwärmen.
Du bleibst lange satt, kannst lästiges Wassergewicht abbaue. Kartoffeln wirken nicht nur entwässernd sowie entschlackend, sondern das Kalium aus den Kartoffeln wirkt sich auch auf die Funktion Deiner Nieren positiv aus. Teure Nahrungsergänzungsmittel musst Du außerdem nicht kaufen und Eier, Kartoffeln und Quark kosten nicht viel. Daher ist diese Diät sehr günstig.
Hochwertiges Eiweiß ist bei dieser Diät zudem zur Genüge enthalten. Noch dazu kommt die Kartoffeldiät ohne übermäßig viel Salz aus. Auch auf Geschmacksverstärker wird gänzlich verzichtet. Dies ist insofern von Vorteil, dass Du Dich im Laufe dieser Diät wieder mehr an den Eigengeschmack der einzelnen Lebensmittel gewöhnen wirst. Sie schmecken plötzlich viel stärker hervor.
Somit kann Dir die Diät bei einer Umgewöhnung weg von Fertiggerichten oder industriell verarbeiteten Lebensmitteln behilflich sein. Immerhin werden Fertiggerichte nach dem Ende Deiner Kartoffeldiät wahrscheinlich viel salziger schmecken, als Du dies in Erinnerung hattest. Du wirst die Lust auf solche Speisen somit wohlmöglich nach und nach verlieren.
Gibt es Nachteile bei der Kartoffeldiät?
Auch wenn sich Abnehmerfolge bei der Kartoffel-Diät recht schnell einstellen, hat diese Diätform auch Nachteile. Immerhin ist die Kartoffeldiät auf keinen Fall auf Dauer zu empfehlen. Das hat nicht nur mit ihrer Einseitigkeit zu tun. Denn wer möchte schon sein Leben lang morgens, mittags und abends nur Kartoffeln essen? Vielmehr schätzen viele Experten die Nährstoffzusammenstellung dieser Diät auch als bedenklich ein – und zwar vor allem auf Dauer. Bei der Kartoffel-Diät sieht die Nährstoffverteilung schließlich wie folgt aus:
• 2 bis 3 Prozent gesunde Fette
• 10 bis 20 Prozent Eiweiß
• 80 bis 90 Prozent Kohlenhydrate
Dies stellt eine deutliche Abweichung von dem dar, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt. Die DGE sieht schließlich einen Kohlenhydratanteil von nicht mehr als 50 Prozent vor. Außerdem sollte viel mehr gesundes Fett konsumiert werden. Gesunde Fette sollten laut der DGE rund 30 Prozent der Nährstoffzusammensetzung Deiner täglichen Ernährung ausmachen.
Da es sich bei der Kartoffel-Diät um eine sogenannte Mono-Diät handelt, kann ein Nährstoffmangel leider nicht ausgeschlossen werden. Denn wenn Du Dich fast nur von Kartoffeln ernährst, ist dies natürlich sehr einseitig. Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe nimmst Du unter Umständen nicht in ausreichenden Mengen zu Dir. Das gilt bei der Kartoffeldiät vor allem für Eisen.
Auch Heißhungerattacken bleiben mitunter nicht aus. Denn die Kartoffel-Diät macht zwar satt, aber sie ist auf Dauer auch sehr langweilig. Immer nur das Gleiche zu essen (und zwar von morgens bis abends), kann dazu führen, dass Du plötzlich Heißhunger auf andere Lebensmittel verspürst. Das ist natürlich gar nicht gut für die schlanke Linie. Im Anschluss an die Kartoffel-Diät bleibt ein unliebsamer Jojo-Effekt häufig nicht aus. Denn Wassergewicht lagert sich häufig sehr schnell wieder an.
US-Studie zur Kartoffeldiät
Angesichts all der Vor- und Nachteile dieser Diätform hat sich die Welt der Wissenschaft inzwischen auch mit der Kartoffeldiät befasst. Genauer gesagt haben renommierte Forscher aus den Vereinigten Staaten aus Amerika genau das getan. Die Ergebnisse der Studie präsentierten die Forscher dann in einem Fachmagazin namens „Journal of the American Collge of Nutrition.“ 90 Männer und Frauen mit Übergewicht nahmen über einen Zeitraum von zwölf Wochen hinweg an der Studie am Illinois Institute of Technology teil.
Während die Probanden in drei verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Diätplänen eingeteilt wurden, hatten sie eins gemeinsam. Kartoffeln waren in jedem Fall Bestandteil ihrer Diät. Auch wenn es sich dabei also um keine strikte Kartoffeldiät gehandelt hat, haben die US-amerikanischen Forscher somit dennoch zeigen können, dass es nicht sinnvoll ist, während einer Diät auf Kartoffeln zu verzichten. Laut ihrer Erkenntnisse kam es vielmehr auf die bewusste Reduzierung der aufgenommen Kalorien an.
Für wen ist die Kartoffel-Diät geeignet und für wen ist sie eher nicht zu empfehlen?
Veganer werden mit der Kartoffel-Diät nichts anfangen können, da es ihnen an hochwertigen Proteinquellen mangelt. Ei und Quark sind als Produkte tierischen Ursprungs schließlich nicht erlaubt bei einer veganen Diät. Auch passionierte Fleischesser werden mit dieser Diät so ihre Probleme haben. Denn Fleisch steht ganz bestimmt nicht auf dem Speiseplan der Kartoffeldiät. Für Vegetarier ist die Diät hingegen leicht umzusetzen.
Vor allem Menschen, die Kartoffeln lieben, könnten an dieser Diät Gefallen finden. Allerdings sollte von Anfang an gesagt sein, dass die Kartoffel-Diät nicht auf Dauer praktiziert werden sollte. Vielmehr kannst Du diesem Diätplan eine begrenzte Zeit lang folgen, um vergleichsweise schnell und einfach ein paar Pfunde zu verlieren – und das ganz ohne Hungern. Wer vor dem nächsten Urlaub einfach ein paar Kilogramm abnehmen möchte, entscheidet sich wohlmöglich für diese Diät. Gleiches gilt, wenn ein besonderer Anlass bevorsteht, für den Du abnehmen möchtest, um in Dein Traumoutfit zu passen.
Allerdings gilt diese Empfehlung nicht für Menschen, die bereits an einem starken Übergewicht leiden. Auch Patienten mit Diabetes oder dem sogenannten metabolischen Syndrom sollten lieber die Finger von der Kartoffeldiät lassen. Dies ist auf den hohen Anteil an Kohlenhydraten zurückzuführen. Sofern Du zu diesem Personenkreis gehörst, ist es also ratsam, wenn Du mit Deinem Arzt Rücksprache hältst. Nur ein fachkundiger Mediziner, der Deine Krankengeschichte kennt, kann einschätzen, ob die Kartoffeldiät für Dich bedenklich ist.
Beispielhafter Wochenplan für die Kartoffeldiät
Wie könnte Dein wöchentlicher Speiseplan also aussehen, wenn Du Dich erst einmal für diese Diät entschieden hast? Eines ist klar: Kartoffeln gibt es zu wirklich jeder Mahlzeit. Nachfolgend möchten wir Dir gerne einen leicht abgewandelten Wochenplan für die Kartoffeldiät aufzeigen. An den ersten drei Tagen solltest Du Dich dabei wie folgt ernähren:
• Frühstück: Kartoffeln plus Quark oder magerer Frischkäse sowie ein gekochtes Ei, dazu eine Tasse grünen Tee, eventuell ein Stück Obst
• Mittagessen: eine große Folienkartoffel plus Salat und Kräuterquark oder eine Kartoffel-Gemüse-Pfanne mit frischen Kräutern und ein wenig Olivenöl
• Abendessen: Kartoffelsalat mit Senf, Gemüse, Öl und Essig oder Kartoffel-Curry-Karottensuppe zubereitet mit Kokosmilch
Wie Du siehst, kannst Du das Mittag- und Abendessen bei dieser Diät variieren. Auch an den folgenden vier Tagen Deiner Diät solltest Du das Frühstück beibehalten. Beim Mittag- und Abendessen treten hingegen die nachfolgenden Änderungen in Kraft:
• Mittagessen: Ofenfolienkartoffel mit Quark und Salat oder Rosmarin-Ofen-Kartoffelspalten mit Kräuterjoghurt
• Abendessen: Stampfkartoffeln (mit fettarmer Milch, ohne Butter und Salz) oder gekochte Kartoffeln zu gegartem Gemüse und margerem Fleisch (Geflügel) oder einer Portion gegrilltem Fisch
Generell kannst Du davon ausgehen, dass Du bei dieser Diät rund 600 Gramm Kartoffeln pro Tag zu Dir nimmst. Du solltest also immer genügend Kartoffeln im Haus haben. Abhängig davon, wie Du Deinen Speiseplan genau zusammenstellst, konsumierst Du bei der Kartoffeldiät meist nicht mehr als 1.000 bis 1.200 Kilokalorien pro Tag. Auch das erklärt Deine rasche Gewichtsabnahme bei dieser Diätform.
Weitere praktische Tipps zur Kartoffeldiät
Wie Du siehst, sieht dieser Wochenplan keinerlei Snacks vor. Es gibt aber auch andere Wochenpläne für die Kartoffel-Diät, welche zwei Snacks durchaus einplanen. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Ei, Obst oder Gemüse handeln. Der Gedanke dahinter ist, dass diese beiden Zwischenmahlzeiten zu einem konstanteren Blutzuckerspiegel beitragen. Somit können Leistungstiefs, die sich negativ auf Deine Motivation sowie auf Dein Wohlbefinden auswirken könnten, vermieden werden.
Wie bei jeder anderen Diät auch, ist es wichtig, dass Du möglichst viel trinkst. Viel Tee und Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure sollten also auf Deinem Speiseplan stehen. Der Konsum von vielen (ungesüßten) Flüssigkeiten beugt Heißhungerattacken vor. Außerdem kann Dein Körper so besser entschlacken. Sport oder ausreichend Bewegung sind während Kartoffeldiät natürlich ebenfalls nicht verkehrt.
Kartoffeln mit Schale essen
Darüber hinaus ist es sinnvoll, wenn Du die Kartoffeln bei der Kartoffeldiät möglichst häufig mit Schale konsumierst. Dazu solltest Du allerdings auf Kartoffeln in Bio-Qualität zurückgreifen. Diese sind zwar etwas teurer, versprechen dafür aber eine geringere Belastung mit Schadstoffen. Der Konsum von Kartoffelschalen ist bei konventionellen Kartoffeln hingegen nicht zu empfehlen.
Doch warum solltest Du die Kartoffeln überhaupt mit Schale essen? In der Schale der gelben Knollen befinden sich besonders viele Nährstoffe. Dies ist gerade bei der Kartoffeldiät extrem wichtig, da Du Deine Nährstoffe bei dieser Diät nur aus einer begrenzten Anzahl an Lebensmitteln zu Dir nimmst. Um die Nährstoffe in den Kartoffeln nicht zu zerstören, ist es außerdem wichtig, dass Du die Kartoffeln nicht zu lange/ zu weich kochst. Kurze Garzeiten mit möglichst wenig Wasser in einem abgedeckten Topf sind daher zu empfehlen. Dann kannst Du besonders viele der folgenden Nährstoffe aus der Kartoffel in Deinem Körper aufnehmen:
• Vitamin C
• Kalium
• Eiweiß
• Kupfer
• Magnesium
• zahlreiche Ballaststoffe
Allerdings ist der Konsum von Kartoffeln mit Schale nicht bei allen Kartoffelsorten zu empfehlen. Generell gelten die festkochenden Kartoffeln als die gesündesten. Frühkartoffeln isst Du am besten mit Schale. Alle anderen Kartoffelsorten solltest Du allerdings besser schälen. Das gilt vor allem an den Stellen, an denen die Kartoffel bereits grüne Stellen und Augen gebildet hat. Immerhin sorgt eine fortgeschrittene Reifung der Kartoffeln dafür, dass diese kleine Giftstoffmengen unterhalb der Schale anlagern. Diese solltest Du im Sinne Deiner Gesundheit selbstverständlich nicht zu Dir nehmen.
Fazit
Die Kartoffel-Diät ist nur mit Einschränkungen und vor allem nicht auf Dauer zu empfehlen. Auf kurze Sicht hat sich die Diät jedoch als relativ effektiv erwiesen, wenngleich sich der Speiseplan doch sehr einseitig gestaltet, wie es für eine Mono-Diät typisch ist. In der Tat gibt es bei dieser Diät zu allen Mahlzeiten Kartoffeln. Du solltest Die Erdäpfel also besser mögen, bevor Du Dich an diese Diät heranwagst.
Vor allem gilt es unbedingt darauf zu achten, wie Dein Körper auf die Diät reagiert. Denn so kannst Du einem Nährstoffmangel mit all seinen unschönen Folgen schneller entgegenwirken. Noch dazu ist es sicherlich sinnvoll, die Kartoffel-Diät etwas abzuwandeln. Gesünder wird die Diät nämlich dann, wenn Du nicht nur Kartoffeln zu Dir nimmst. Vielmehr können die Kartoffeln auch mit Obst, Salat, Gemüse, gesunden Fetten, Nüssen und Samen kombiniert werden. Die Gewichtsverluste sind dann vielleicht nicht ganz so groß, aber immer noch beachtlich.
Weitere Informationen:
https://www.bildderfrau.de/diaet-ernaehrung/diaet-abnehmen/article206403797/Die-neue-Kartoffel-Diaet.html
http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/abnehmen/diaetencheck/gesund-durch-die-dicke-knolle_aid_7279.html
http://www.bild.de/themen/specials/kartoffel-diaet/kartoffel-diaet-schnell-abnehmen-und-muskeln-aufbauen-37041424.bild.html
wenn dir kartoffeln schmecken, ist die diät für 2 tage sehr gut geeignet. probiers aus. ich mache das immer wieder mal, quasi als „fastenkur“.
Ich mache diese Diät seit Jahren in verschiedenen Abwandlungen. Kartoffel-Quark-Diät, Pellkartoffel-Diät, Salzkartoffel-Mono – das Schöne an der Kartoffel ist ja, dass sie lecker und vielseitig ist. Ich kann es auch nur empfehlen, denn man nimmt immer so 2 bis 3 Pfund mindestens ab in drei Tagen (ist zumindest bei mir so).
Wer Kartoffeln aber per se nicht so gerne mag, wird hier schnell zu viel bekommen!