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Abnehmen mit Kampfsport

Abnehmen und zeitgleich Fitness verbessern durch Kampfsport

Es gibt viele Wege, um Gewicht zu verlieren. Während Diäten immer die Gefahr von Mangelerscheinungen mit sich bringen, ist eine sportliche Betätigung bei ordentlicher Ausführung sogar gesund. Inwiefern Kampfsport effektiv beim Abnehmen hilft und welche Vorteile sich gegenüber dem Fitnessstudio ergeben erfährst Du in diesem Artikel.

Wie funktioniert das Abnehmen generell?

Die überflüssigen Pfunde an deinem Körper entstehen in den meisten Fällen entweder durch eine fetthaltige Nahrungsaufnahme oder einen Mangel an Bewegung.
Generell gilt: Der Körper speichert Energie in Form von Fettpolstern, wenn er durch die Nahrung mehr Energie zugeführt bekommt, als er verarbeiten kann. Der bekannte „Bauchspeck“ bildet also eine Art Zwischenlager des Körpers, um im Fall eines Mangels die Reserven angreifen zu können.

Um dieses unpraktische und unschöne Zwischenlager wieder abzubauen, musst Du also entweder die Energiezufuhr drosseln oder das Aktivitätsniveau steigern. Das Abnehmen mit Diäten ist dabei immer mit der Gefahr verbunden, dem Körper lebenswichtige Nährstoffe vorzuenthalten, während eine sportliche Betätigung in regelmäßigen Abständen fördernd auf die körperliche Gesundheit wirkt.

Eignet sich Kampfsport zum Abnehmen?

Grundsätzlich sind alle sportlichen Aktivitäten zum Abnehmen geeignet, bei denen viel Bewegung im Spiel ist. Der Körper verbraucht mehr Kalorien, je mehr er sich anstrengen muss. Dabei solltest Du allerdings nicht dauerhaft an die Grenzen gehen, sondern das langfristige Leistungsniveau Deines Körpers beobachten und kontinuierlich steigern. Zu große Schritte bei der Leistungssteigerung führen nur zu einer erhöhten Verletzungsgefahr und wirken außerdem demotivierend.

Wichtig ist auch das Verhältnis zwischen Training und Ruhezeiten, da der Körper die Pausen benötigt, um Muskeln und Gelenke zu regenerieren. Es bringt Dir also wirklich nichts, jeden Tag vier Stunden zu trainieren, weil dem Körper dann lediglich die Kraft fehlt. Kampfsporttraining ist in der Regel zwei bis drei Mal in der Woche mit entsprechenden Ruhetagen, sodass hier automatisch ein gesundes Verhältnis entsteht.

Kampfsport ist zum Abnehmen hervorragend geeignet, weil hier nahezu jeder Muskel des Körpers beansprucht wird. Je nach Kampfsportart beziehungsweise Kampfkunst unterscheiden sich die Ansprüche an Deinen Körper, aber alle von ihnen enthalten viele verschiedene Bewegungsmuster. Selbstverständlich solltest Du auch hier vorsichtig mit dem Training anfangen, denn besonders für Ungeübte ist die Gefahr groß, eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss zu erleiden. Das würde dann Deine anfänglichen Fortschritte schnell wieder zunichte machen.

Weshalb eignet sich Kampfsport perfekt zum Abnehmen?

Beim Kampfsport werden die Muskeln durch viele verschiedene Bewegungen auf unterschiedliche Arten beansprucht. So unterscheidet man beim Training zwischen der Maximalkraft und der Schnellkraft. Die Maximalkraft sagt dabei aus, wie viel Kraft Du unter Idealbedingungen aufbringen kannst, während die Schnellkraft für plötzlich ausgeführte Bewegungen verantwortlich ist.
br> Beim Training der Maximalkraft werden die Muskeln durch Belastung leicht angerissen und anschließend vom Körper verstärkt. Das sorgt für eine Verdickung des Muskels und erhöht dessen Kraft.

Die Maximalkraft wird durch Muskelzuwachs gesteigert, weshalb professionelle Kraftsportler immer über ein hohes Körpergewicht verfügen. Die Schnellkraft hingegen kommt durch eine Zusammenarbeit von Muskeln, Sehnen und Gelenken zustande und benötigt keine Gewichtszunahme, sondern intensive Trainingseinheiten.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Boxer setzt mehr auf Schnellkraft, ein Gewichtheber hingegen auf Maximalkraft. Beide trainieren hart und verfügen über belastbare Muskeln, trainieren aber mit grundverschiedenen Ansätzen. Die Schnellkraft ist für Kampfsportler generell deutlich wichtiger, weil der stärkste Schlag nutzlos ist, wenn er in das Leere trifft.

Erfahrene Kampfsportmeister kannst Du häufig nicht an ihrem Äußeren erkennen, weil sich ihr Körperbau kaum von dem eines Fußballers unterscheidet. Das liegt daran, dass sie wenig bis überhaupt nicht auf Muskelzuwachs trainieren, sondern lieber lernen, ihre vorhandenen Muskeln schneller einzusetzen. Du siehst ihnen ihre Kraft nicht an, aber dennoch sind sie bis zum letzten Muskel durchtrainiert. Diese gezielte Steigerung der Schnellkraft macht Kampfsport besonders effektiv zum Abnehmen.

Vorteile von Kampfsporttraining gegenüber isoliertem Einzeltraining

Das Training in der Gruppe bietet diverse Vorteile. Einerseits wachsen Kampfsportvereine häufig wie Freunde zusammen und sehen das Training nicht mehr als notwendiges Übel. Vielmehr freuen sich die Mitglieder auf die gemeinsamen Trainingseinheiten und geben aufeinander Acht. Auf der anderen Seite hat Gruppentraining immer den Vorteil, dass die erfahrenen Mitglieder die Neueinsteiger anleiten und motivieren. Bei Erfolgen erhältst du Lob von den älteren Mitgliedern und Trainern, bei Missgeschicken bekommst Du persönliche Tipps zur Verbesserung.

Sport in einer Gruppe macht mehr Spaß
Ein zusätzlicher psychologischer Effekt entsteht durch die Gürtelprüfungen und die durch den Begründer des Judo eingeführten farbigen Gurte. Anhand der Gürtelfarbe kannst Du deinen langfristigen Fortschritt deutlich sehen und hast auch immer ein neues Ziel vor Augen. Das verbessert die Motivation, über Jahre hinweg im Training zu bleiben.

Außerdem bildet das Ausüben einer Kampfsportart eine hervorragende Möglichkeit, seelischen Stress abzubauen. Das wiederum ist nicht nur gut für Deine psychische Gesundheit, sondern hilft Dir auch beim Abnehmen. In einem zufriedenen Körper wird auch der Geist automatisch ausgeglichener. Mit dieser inneren Ruhe verbesserst Du deinen Stoffwechsel und erleichterst Deinem Körper das Abnehmen.

Welche Kampfsportarten sind besonders gut zum Abnehmen geeignet?

Grundsätzlich eignen sich alle Kampfsportarten und Kampfkünste zum Abnehmen, die auch als Sportart betrieben werden. Hier wird ein hoher Fitnessgrad angestrebt, um schneller zu sein als der Gegner. Dabei ist es unwichtig, ob Du den Sport tatsächlich als Wettkampfsport betreibst oder nur die persönliche Herausforderung suchst. Deinem Ziel, Gewicht abzunehmen, kommst Du damit auf jeden Fall deutlich näher.

Weniger geeignet sind hingegen Kampfkünste, die rein auf Selbstverteidigung setzen. Hier wird in den meisten Fällen der Körper nicht wirklich trainiert, sondern Du erlernst Techniken, welche Du mit Deiner Statur am besten ausführen kannst. Ein Beispiel für eine Kampfkunst zur Selbstverteidigung ist das israelische Krav Maga.

Judo

Eine der weltweit am häufigsten ausgeübten Kampfsportarten bildet das Judo. Besonders durch die Anerkennung als olympische Disziplin wächst die Beliebtheit. Judo kommt aus dem japanischen Raum und zeichnet sich durch eine Vielzahl an Wurf- und Hebeltechniken aus. Der Bodenkampf ist im Judo ebenfalls sehr wichtig. Ziel ist es, den Gegner zu Boden zu werfen und dort auf dem Rücken festzuhalten. Schläge und Tritte werden im Judo zwar gelehrt, jedoch nicht am Gegner ausgeführt. Der Fitnessgrad beim Judo ist hoch, da die direkte Auseinandersetzung mit einem ebenbürtigen Gegner im Vordergrund steht.

Karate

Sehr beliebte Kampfsportart bei den Deutschen: Karate
Das Karate kommt ebenfalls aus Japan, entstammt wahrscheinlich dem chinesischen Boxen und ist somit in seiner Ursprungsform weit über 1000 Jahre alt. Es gibt vier Karate-Stile, wobei sich diese nur in Feinheiten unterscheiden. Das Karate kennzeichnet sich durch eine Vielzahl an Schlag-, Stoß- und Beintechniken. Hebeltechniken, Würfe und Angriffe auf Nervenpunkte werden im späteren Trainingsverlauf gelehrt, bilden jedoch nicht den Kern. Karate ist zum Abnehmen sehr gut geeignet, weil die durch Filme bekannten Katas (Kata = Kampf gegen imaginäre Gegner) durch Erhöhung des Tempos an den persönlichen Fitnessgrad angepasst werden können.

Kickboxen

Das Kickboxen erfreut sich immer größerer Beliebtheit und hilft Dir beim Abnehmen. Die Verbreitung begann durch diverse US-amerikanische Martial-Arts-Filme, wobei deren Darstellung des Kickboxens meist hoffnungslos übertrieben ist. Auch eine Verwechslung mit dem Thaiboxen (auch Muay-Thai) kommt häufig vor, wobei sich die Regelwerke für Wettkämpfe grundlegend unterscheiden. Kickboxen kann als Semi-, Halb- oder Vollkontaktsport betrieben werden und lebt von diversen Schlag- und Tritttechniken. Die Gürtelprüfungen beinhalten auch simulierte Situationen zur Selbstverteidigung. Griffe und Würfe kommen beim Kickboxen nicht vor.

Taekwondo

Taekwondo wurde ursprünglich für die koreanische Armee entwickelt und ist heute als olympische Disziplin anerkannt. Die Kampfkunst lebt von zahlreichen Beintechniken, während Schlagtechniken nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der Fitnessgrad ist besonders hoch, die die Kicks einen außergewöhnlich guten Einsatz der Hüfte einfordern. Die Verbreitung in Deutschland und Europa ist sehr weit fortgeschritten, sodass Du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Taekwondo-Verein in der Nähe hast.

Kung Fu

Als Ursprung sehr vieler moderner Kampfkünste wird auch das Kung Fu noch unterrichtet. Es ist über 1500 Jahre als und wurde von den Mönchen eines Shaolin-Klosters entwickelt. Unterrichtet werden Schläge, Tritte, Würfe, Hebel und sogar der Umgang mit traditionellen chinesischen Waffen. Die Verbreitung in Europa ist dürftig, aber wenn Du einen Verein findest, hilft Dir Kung Fu garantiert beim Abnehmen.

Kunfu Training ist sehr gut zum Abnehmen

MMA – Mixed Martial Arts

Bei Mixed Martial Arts handelt es sich um die Zusammenfassung diverser Techniken aus vielen Kampfsportarten, um daraus ein modernes und sportlich ausgelegtes Kampfsystem zu machen. Im MMA existieren deutlich weniger Regeln als in den meisten anderen Kampfsportarten, um die Kämpfe dynamischer zu gestalten. Unterrichtet werden Schläge, Tritte, Clinch, Würfe und Bodenkampf. Mixed Martial Arts fordert Deine körperliche Fitness auf einem hohen Niveau heraus, weil die Kämpfe selbst bei der Bodenlage eines Kämpfenden nicht unterbrochen werden.

Capoeira

Dieser brasilianische Tanz sieht nicht nur spektakulär aus. Es handelt sich um eine von Sklaven erdachte Variante zur Selbstverteidigung, die von außen betrachtet wie ein Tanz daherkommt. Der benötigte Fitnessgrad ist durch die akrobatischen Bewegungen sehr groß, die Verbreitung in Europa ist allerdings schlecht. Vorsicht ist beim Selbststudium geboten, da die Bewegungen bei falscher Ausführung schwere Verletzungen nach sich ziehen können.

Zusammenfassung – Kampfsport eignet sich sehr wohl zum Abnehmen

Effektive Sportarten zum Abnehmen kennzeichnen sich durch viel Bewegung. Alle sportlich ausgelegten Kampfsportarten leben von viel Bewegung in Verbindung mit einem hohen Maß an Schnellkraft. Diese schnellen Bewegungen in Verbindung mit der Auslastung von Körper und Geist bilden eine gute Grundlage, um durch Kampfsport abzunehmen. Der Mannschaftsgeist und die Motivation durch das Erreichen von höheren Gürtelgraden helfen Dir dabei, langfristig am Ball zu bleiben.
Fazit: Kampfsport fordert gleichermaßen Körper und Geist, verbessert Fitness sowie Selbstbewusstsein und hilft Dir somit auf mehrere Arten beim langfristigen Abnehmen!

Weitere Informationen:
https://www.fitforfun.de/sport/abnehmen-mit-sport/kampfsport-abnehmen-mit-kampfsport-180704.html
https://www.abnehmen.net/abnehmen-mit-sport-kampfsport/
https://www.team-andro.com/phpBB3/gewichtsreduzierung-im-kampfsport-t4592.html

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Kommentare

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  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für den tollen Beitrag.
    Ich möchte schon seit längerem fünf Kilo abnehmen. Ich denke Kampfsport ist eine gute Idee um abzunehmen. Muss man denn auf etwas besonderes achten?

    Grüße
    Nadine

  • Was hier keiner erwähnt, aber auch richtig gut für Einsteiger in den Kampfsport ist, ist Aikido! Wenn ihr das nicht kennt, könnt ihr hier mehr dazu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Aikid%C5%8D

    Anders als beispielsweise Kickboxen, das extrem anstrengend für Anfänger zu erlernen ist, kann man beim Aikido kleinschrittig anfangen. Insgesamt ist es eine gute Mischung aus Körper- und Entspannungsübungen und weniger aktionslastig als die anderen Kampfsportarten.

    Wenn ihr aber generell bereits fit seid, könnt ihr jede der im Beitrag beschriebenen Sportarten versuchen und Erfolge erzielen. Aber wenn ihr die Kurse im Fitnessstudio besucht, glaubt nicht, dass ihr dort Kampfsport lernt – die haben mit den echten Künsten wenig zu tun!