Es gibt einen riesigen Diätendschungel. Ständig kommen wieder neue Diäten hinzu, alte werden negiert und immer wieder neue Empfehlungen ausgesprochen. Wer soll da noch den Durchblick haben? Wir stellen Dir heute eine Diät vor, die sich Eskimo Diät nennt und – wie der Name schon sagt – sich an die Ernährung der Eskimos anlehnt. Es gibt also viel Fisch.
Was ist die Eskimodiät genau?
Inuit, besser bekannt als Eskimos, wie sie umgangssprachlich immer noch genannt werden, haben einen Speiseplan, der sich hauptsächlich an der Nahrungsquelle Nummer Eins in dieser kalten, kargen Gegend orientiert:
Fisch.
Studien haben durch Bluttests bewiesen, dass Inuit trotz der sehr einseitigen Ernährung über keinen Nährstoffmangel verfügen. Das resultiert aus der Tatsache, dass sie seit Jahrtausenden kein anderes Essen zu sich nehmen und sich damit der Körper auf die fischreiche Kost eingestellt hat und sie optimal verarbeiten kann.
Mittlerweile leben viele Inuit in erschlossenen Gebieten, so dass sie sich ausgewogener ernähren können. Hauptbestandteil bleibt aber weiterhin Fisch und so ist auch diese Diät aufgebaut: Fisch, Fisch, Fisch, Fisch in allen Formen und Kombinationen.
Wie kann man mit der Eskimodiät abnehmen?
Fisch enthält jede Menge Eiweiß. Das ist wichtig für das Muskelwachstum. Je mehr Muskeln du hast, desto größer ist dein Kalorienverbrauch, da die Muskeln auch arbeiten müssen und dabei Energie verbrauchen. So wird die Fettverbrennung angekurbelt.
Dazu kommt, dass Fisch reich an Omega- 3- Fettsäuren ist. Diese sorgen dafür, dass der Stoffwechsel positiv beeinflusst wird. So wird mehr Fett verbrannt. Auch der Inhaltsstoff Iod unterstützt diesen Vorgang nochmals. Zudem beschwert Fisch nicht, sättigt aber trotzdem ausreichend.
Natürlich ist auch diese Diät kein Selbstläufer, was leider oft vergessen wird. Die Kalorienaufnahme muss reduziert werden. Das „Geheimnis“ des Abnehmens ist es, dass weniger Energie aufgenommen als verbrannt wird, um Fett zu verbrennen und die Pfunde dadurch purzeln zu lassen. Dazu ist auch Bewegung notwendig, schon allein, um Muskeln aufzubauen, die das Eiweiß effektiv nutzen können und mehr Kalorien zu verbrennen.
Wie lange dauert die Eskimo Diät?
Die Diät läuft meistens zwei bis vier Wochen. Länger sollte keine Diät laufen, da eine Diät immer eine Belastung und keine Normalsituation für den Körper darstellt. So kommt der berühmte Jojo- Effekt zustande, da der Körper immer von einem Verzichtzustand in einen Normalzustand geführt wird, der als Bunkerphase gilt.
Eine Diät bedeutet, weniger Kalorien als normalerweise aufzunehmen. Somit ist der Körper damit in einen Zustand versetzt, möglichst viel aus der Nahrung zu ziehen. Kommt dann das normale Essen wieder, lagert der Körper Fett an, da er befürchtet, so eine Phase des Mangels wieder zu erleben und darauf nicht vorbereitet zu sein. Deswegen sollte eine Diät immer nur als der erste Anstoß zu einer Ernährungsumstellung gesehen werden.
Wie soll ich mich während der Diät ernähren?
Geht man von zwei Wochen aus, werden in der ersten Woche 1200 Kalorien täglich, in der zweiten 2000 Kalorien täglich aufgenommen. Bei vier Wochen ist es auch eine Woche lang 1200 Kalorien und ab der zweiten Woche 2000 Kalorien.
Wichtig ist, den Fisch möglichst naturbelassen zuzubereiten. Das bedeutet, dass er nur gebraten, gekocht oder gegrillt werden sollte. Dazu gibt es keine Panade oder Marinade, da diese wieder viele Kalorien enthalten.
Die Fischsorten variieren zwischen fettreichen und fettarmen Fischen. Zu letzteren gehören Scholle, Schellfisch, Rotbarsch und Seelachs. Fettreich sind Lachs, Hering und Makrele. Fettreiche Fische enthalten das wichtige Omega- 3, fettarme viel Eiweiß und wenig Kalorien. An der Fischtheke kannst du dich gerne beraten lassen, welche Fische sich noch eignen.
Zum Fisch gibt es viel an Gemüse, Salat und Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln und Reis. Alles möglichst aber wieder naturbelassen. Dazu gibt es Vollkornprodukte, besonders zum Frühstück. Fettige Soßen, Fleisch, Alkohol, Süßgetränke, viel Salz und Süßigkeiten fallen weg.
Ein Beispiel für einen Tag der Eskimo- Diät
Frühstück
Zum Frühstück gibt es ein Vollkornbrot mit Käse, Quark oder gerne auch Räucherlachs. Das schafft eine gute Sättigung für den Vormittag.
Mittagessen
Als Mittagessen kannst du dir Fisch- Gemüse- Spieße machen. Dazu gibt es einen Limetten-Dip. Nimm dazu 200 g Kabeljaufilet oder anderen fettarmen Fisch und Gemüse deiner Wahl, z.B. Zucchini, Tomaten, Paprika oder auch Champignons. Gerne kannst du auch Ananas, Mango oder andere Obstsorten dazu kombinieren. Spieße abwechselnd Gemüse und Fisch auf Spieße und brate sie anschließend mit ein wenig Öl in der Pfanne an. Für den Dip benötigst du Pfeffer, Salz, 1 Limette und 100 g fettarmen Jogurt. Mische alles zusammen und schmecke es ab.
Abendessen
Am Abend gibt es Radieschen- Matjes- Tatar mit Vollkornbrot. Dazu benötigst du 1 Matjesfilet, einen Bund Radieschen, 30 g Jogurt, 1 Scheibe Vollkornbrot, Pfeffer und eine Prise Zucker. Schneide das Filet in kleine Streifen oder Würfel. Ebenso die Radieschen. Mische dies mit dem Jogurt und schmecke es mit ein wenig Zucker und Pfeffer ab. Dazu reichst du Vollkornbrot und kannst dir gerne noch einen Salat mit Essig und Öl machen. Guten Appetit!
Welche Vorteile hat die Eskimo- Diät?
Für Fischliebhaber ist sie die ideale Diät, um einige Pfunde zu verlieren. Der Fisch in Kombination mit Gemüse, Kartoffeln und Reis sorgt dafür, dass du mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wirst. Omega 3, Jod und Eiweiß im Fisch bringen den Stoffwechsel auf Touren. Zudem sind sie gesund. Durch die naturbelassene Küche verzichtest du auf Zusatzstoffe und es ist alles frisch zubereitet. Die Diät beschwert nicht und wird durch die hohe Auswahl an Fisch nicht einseitig.
Welche Nachteile hat die Diät?
Für Menschen, die Fisch nicht mögen oder sogar eine Fischallergie haben, ist diese Diät absolut nichts. Und sogar Fischliebhaber können nach vier Wochen die Lust daran verlieren. Teilweise kann es durch die hohe Eiweißmenge zu Verdauungsbeschwerden kommen. Auch ist Fisch als Lebensmittel insgesamt eher hochpreisig, so dass sich das im Geldbeutel auf jeden Fall bemerkbar machen wird. Da der Fisch frisch eingekauft werden muss, da er sich nicht lange hält, empfinden viele Berufstätige diese Diät als nicht praktikabel, da sie die Zeit dafür nicht finden.
Ansonsten hat die Diät auch Nachteile wie jede andere auch. Eine Diät bedeutet immer Verzicht und Disziplin und daran scheitern viele Menschen, sonst würde es nicht so viele und immer wieder neue Konzepte geben. Eine Ernährungsumstellung ist auf jeden Fall auf Dauer wirksamer. Wenn man diese jedoch mit Fisch füllt, kann man durch den positiven Effekt des Fisches viele Pfunde verlieren.
Wie sind die allgemeinen Erfahrungen mit der Eskimo Diät?
Das lässt sich nicht auf einen Nenner bringen. Viele, die die Diät getestet haben, berichten davon, dass ihnen der Fisch schnell auf die Nerven ging und sie sie dauerhaft nicht durchhalten konnten. Auch der hohe Preis der Fische und das Problem, wirklich jeden Tag einzukaufen und frisch zu kochen nennen viele als Negativpunkte. Das ist jedoch auch bei anderen Diäten der Fall.
Viele sprechen aber auch durchaus von positiven Erfahrungen. Durch die Diät seien schnell die ersten Erfolge zu sehen gewesen, die sich danach auch halten ließen, da Fisch immer wieder in den Speiseplan eingebaut wurde. Manche wurden zu richtigen Fischliebhabern, obwohl sie am Anfang doch eher skeptisch waren.
Ob die Diät für dich etwas ist, musst du selbst ausprobieren und bewerten. Nährstoffe bekommst du auf jeden Fall ausreichend, so dass die aus Sicht der Ernährungswissenschaft für eine kurze Zeit als Diät tauglich ist.
Fazit: Die Eskimo- Diät
Wenn du Fisch magst und Lust auf neue Rezepte und gute Lebensmittel hast, ist die Eskimo- Diät für ein paar Wochen auf jeden Fall einen Versuch wert, da kein Nährstoffmangel die Folge ist. Magst du jedoch keinen Fisch, solltest du gleich die Finger davon lassen und eine Alternative testen.
Sport und Disziplin nimmt dir bei dieser Diät auch keiner ab, dafür musst du auch alleine sorgen. Dann kannst du damit auf jeden Fall abnehmen und mit einer insgesamt gesünderen Ernährung starten.
Weitere Informationen:
http://www.fitforfun.de/abnehmen/diaeten/eskimo-diaet_aid_1097.html
http://www.cogap.de/de/wissen/49/die-eskimo-diaet
https://www.bildderfrau.de/diaet-ernaehrung/diaet-abnehmen/article206409939/Die-Eskimo-Diaet.html
Voll ins Schwarze. Auch wenn der Fisch natürlich etwas teurer ist und die Kocherei Zeit kostet, war es für mich genau das Richtige. Ich konnte essen, was ich mag (bin ein ausgesprochener Fischesser) und habe dennoch abgenommen. Und zwar nicht nur ein paar Gramm, sondern stolze sechs Kilo!
Es ist also den Aufwand zweifelsohne wert. Aber wirklich nichts für Menschen, die beim Gedanken an Fisch schon das Grausen kriegen. Aber da habt ihr hier mit der Seite ja gottseidank Abhilfe geschaffen, denn dank eurer ausführlichen Tests und Artikel findet glaube ich jeder genau das, was zu seinen Gewohnheiten passt.