Im menschlichen Körper lebt eine Vielzahl an Bakterien und Pilzen, wie etwa Candida albicans. Vermehrt sich der Hefepilz jedoch zu stark, dann kann er die verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden, wie zum Beispiel Schmerzen, Müdigkeit oder Fieber hervorrufen. In solchen Fällen wird dann oftmals zu einer Candida-Diät geraten. Diese hilft nicht nur bei Gesundheitsproblemen, sondern ebenfalls beim Abnehmen.
Candida-Diät – Was ist das?
Die Candida-Diät wird umgangssprachlich auch als „Anti-Pilz-Diät“ bezeichnet. Hefepilze der Gruppe „Candida albicans“ gehören zum Beispiel zu den häufigsten Vertretern ihrer Art. Während eine gewisse Anzahl an Pilzzellen im menschlichen Darm normal ist, leiden Betroffene bei einem zu großen Befall etwa unter Herzrasen, Kopfschmerzen und Depressionen.
Dazu kommt, dass sich der Pilz bei vielen Menschen in der Scheide oder den Mund-Schleimhäuten festsetzt, was sehr unangenehm ist. Hier kommt es in der Regel zu einer Entzündung im Mund beziehungsweise zu einer Scheidenpilzinfektion. Mithilfe der Candida-Diät und geeigneten Medikamenten kann die Besiedlung des Pilzes jedoch eingeschränkt werden. Dank der Ernährungsumstellung ist es normalerweise zudem möglich, einiges abzunehmen. Dieser positive Nebeneffekt wird von vielen Betroffenen ebenfalls sehr geschätzt.
Ablauf der Diät
Wird vom Arzt ein übermäßiger Befall von Hefepilzen festgestellt, erhältst Du normalerweise einerseits ein Medikament, das gegen die Pilzinfektion vorgeht, ein sogenanntes Antimykotika, und andererseits wird der Fachmann Dir eine Candida-Diät empfehlen.
Die Diät setzt an der Tatsache an, dass die Pilze die Zuckerverbindungen beziehungsweise Kohlenhydrate nutzen, um daraus Energie zu gewinnen. Werden diese Zuckerverbindungen jedoch über die eigene Ernährung nicht mehr bereitgestellt, dann ist es möglich, die Pilze „verhungern“ zu lassen. Auf diese Weise geht somit die Anzahl der Pilzzellen und dadurch auch die diversen Beschwerden zurück.
Candida-Diät: auf welche Lebensmittel muss verzichtet werden?
Im Rahmen der Candida-Diät wird komplett auf Süßwaren sowie auf Haushaltszucker verzichtet. Selbst Fruchtzucker ist nicht erlaubt, weshalb Du wenigstens innerhalb der ersten Wochen auch kein Obst zu Dir nehmen solltest. Brot, Reis, Kartoffeln und Nudeln solltest Du ebenfalls von Deinem Speiseplan streichen, da deren Hauptinhaltsstoff Stärke ist, die wiederum aus Zucker und Kohlenhydraten besteht. Des Weiteren ist Alkohol verboten. Vollkorn-Produkte werden je nach behandelndem Arzt abgelehnt oder empfohlen. Der Hintergrund hierfür ist, dass Vollkorn-Produkte zwar ebenfalls Kohlenhydrate enthalten aber aufgrund ihres höheren Anteils an Ballaststoffen die Pilz-Ausscheidung begünstigen.
Kohlenhydratfreie Süßstoffe, zu denen etwa Aspartam gehört und Milchzucker sind jedoch erlaubt. Diese können von den Hefen deutlich schlechter verstoffwechselt werden.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Lebensmittel Du während der Diät zu Dir nehmen kannst und auf welche Du besser verzichten solltest, dann frage am besten Deinen Arzt. Zudem gibt es mittlerweile verschiedene Bücher, die sich der Candida-Diät widmen und auch im Internet findest Du zahlreiche Informationen hierzu.
Was sollte im Allgemeinen beachtet werden?
Während der Candida-Diät ist die Ernährung stark eingeschränkt, was für die Gesundheit gefährlich werden kann. Aufgrund dessen solltest Du die Diät auf jeden Fall nur unter ärztlicher Kontrolle durchführen. Diabetiker sowie chronisch Kranke müssen hiervon sogar generell absehen. Sollten Mangelerscheinungen auftreten, sind diese durch dementsprechende Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen. Außerdem wird die Diät normalerweise immer in Begleitung einer medikamentösen Behandlung durchgeführt. Die verschriebenen Medikamente sind jedoch auf jeden Fall einzunehmen.
Wie kann mit der Candida-Diät abgenommen werden?
Durch die mit der Diät einhergehende Ernährungsumstellung beziehungsweise durch den Verzicht auf Zucker und Kohlenhydrate kommt es in der Regel ebenfalls zu einer Gewichtsabnahme. Allerdings solltest Du nach Abschluss der Diät Deine Ernährung dementsprechend anpassen, um einem Jojo-Effekt vorzubeugen.
Diät-Dauer
Für die Candida-Diät existiert keine allgemeingültige, optimale Dauer. Diese richtet sich zum Beispiel nach der Intensität und Verbreitung des Befalls. Dementsprechend wird hier der behandelnde Arzt eine individuelle Empfehlung abgeben. In der Regel zieht sich die Diät jedoch, sehr grob geschätzt, über zwei Wochen bis hin zu zwei Monaten. Es gibt aber auch Empfehlungen, die von einer Dauer von über vier Wochen abraten. Aufgrund dessen ist hier auf jeden Fall der Rat eines Arztes einzuholen.
Positive Effekte
Zu den Vorteilen der Candida-Diät gehört jedoch nicht nur, dass Du an Gewicht verlierst und die Anzahl der in Deinem Körper befindlichen Pilzzellen eindämmst, sondern Du nimmst zum Beispiel auch viele Nahrungsmittel zu Dir, die nahrhaft sind, die Verdauung fördern und das Immunsystem stärken. Hiervon profitiert somit der ganze Körper.
Allgemeine Erfahrungen mit der Candida-Diät
Im Allgemeinen berichten viele Betroffene von positiven Erfahrungen mit der Candida-Diät. So wird beispielsweise von einer Reduktion des Gewichts und einem höheren Wohlbefinden berichtet. Allerdings wird davon abgeraten, die Diät „auf eigene Faust“ durchzuführen. Sie sollte, vor allem im Hinblick auf etwaige Mangelerscheinungen, nur unter ärztlicher Begleitung stattfinden. Des Weiteren ist bei einem Pilzbefall normalerweise immer eine Medikation notwendig.
Das Ergebnis der Candida-Diät
Mithilfe der Candida-Diät ist es nicht möglich, alle Pilze aus dem Darm zu entfernen. Das ist jedoch auch nicht notwendig, denn nur ein übermäßiger Befall verursacht die verschiedensten, gesundheitlichen Beschwerden. Es ist aber machbar, die Anzahl der Pilzzellen zu verringern und so eine Linderung herbeizuführen. In Kombination mit den vom Arzt verschriebenen Medikamenten können Betroffene in der Regel wieder beschwerdefrei leben.
Fazit
Sobald vom Arzt festgestellt wurde, dass Du unter einem stärkeren Befall von Hefepilzen leidest, kannst Du normalerweise sofort mit der Candida-Diät beginnen. Zudem sind die verschriebenen Medikamente nach Packungsbeilage beziehungsweise nach Arzt-Absprache einzunehmen. Durch die Ernährungsumstellung und Medikation solltest Du der übermäßigen Verbreitung des Pilzes wirksam entgegentreten. Die auf diese Weise wieder hergestellte Darm-Schleimhaut ist eine hervorragende Barrikade gegen den Pilz-Befall. Wichtig ist jedoch, dass Du während der Candida-Diät ärztlich begleitet wirst, damit etwaige Mangelerscheinungen und Probleme frühzeitig erkannt und behoben beziehungsweise vermieden werden können. Deshalb solltest Du die Diät auch nur während eines begrenzten Zeitraums durchführen.
Sonst handelt es sich bei der Candida-Diät jedoch um eine recht gesunde Art der Ernährung. So hält sie beispielsweise den Blutzuckerspiegel konstant und kann sogar verschiedenen Krankheiten, wie etwa Diabetes und Bluthochdruck vorbeugen.
Des Weiteren ist es ratsam, dass Du Deine Ernährung auch nach Abschluss der Candida-Diät umstellst. Es empfiehlt sich, den Zuckerkonsum dauerhaft einzuschränken und zu Vollkorn-Produkten zu greifen. Dadurch kannst Du eine neuerliche Infektion zwar nicht vollständig ausschließen aber doch zumindest weitestgehend einschränken. Außerdem tust Du so auch Deiner Gesundheit etwas Gutes und im Allgemeinen steigert sich ebenfalls das persönliche Wohlbefinden.
Weitere Quellen:
http://www.drgarten.de/fileadmin/drgarten/files/candida-diaet._download.pdf
http://www.candida.de/pages/service/diaet.html
http://www.hefepilzinfektion.com/antipilzdiaet/candida-diaet-bei-einer-pilzinfektion-sollten-sie-diese-lebensmittel-meiden/
Bild:
Kateryna_Kon / fotolia.de
Ich musste vor ein paar Jahren diese Ernährungsumstellung machen, weil mein Hefepilz tatsächlich außer Kontrolle geraten war. Als der Arzt mir damals erklärte, ich könnte ihn verhungern lassen, habe ich erst mal nur blöd geguckt, aber er sollte Recht behalten!
Wenn man sich Schritt für Schritt an die medizinischen Vorgaben hält, geht es mit Verdauung und Stoffwechsel schnell wieder aufwärts. Dass die Waage zudem weniger angezeigt hat hinterher, war dann praktisch Bonus. Seither ergreife ich weitestgehend dieselben Maßnahmen, wenn auch etwas lockerer als während der Reduktionsphase.
Bis jetzt hat sich mein Gewicht nicht wieder zum Schlechteren verändert und ich vermisse nichts – und dem Magen-Darm-Trakt geht es natürlich auch wieder gut.