Was genau passiert bei einer Detox Diät? Und was bedeutet eigentlich Entschlacken? Kannst Du mit dem Entgiften Deines Körpers wirklich abnehmen? Wenn ja, warum ist dem so? Wir sind der Sache für Dich auf den Grund gegangen und haben herausgefunden, ob eine Entschlackungskur wirklich gut für Deine schlanke Linie ist. Wenn Du wissen willst, was hinter diesem Gesundheits- und Diät-Trend steckt, erfährst Du im weiteren Verlauf mehr.
Was bedeutet Entschlacken?
Entschlacken leitet sich von Schlacke ab, wobei mit Schlacke Verbrennungsrückstände gemeint sind. Im englischsprachigen Raum ist hingegen der Begriff „Detox“ gebräuchlich, was übersetzt so viel wie „Entgiftung“ bedeutet. Diese Begriffe sind allesamt im Bereich der Alternativmedizin angesiedelt. Sie bezeichnen Maßnahmen, die den Körper dabei unterstützen sollen, dass er nicht nur mutmaßliche Giftstoffe, sondern auch die schädlichen Nebenprodukte der verschiedenen Stoffwechselvorgänge ausscheidet.
Ob diese Maßnahmen tatsächlich wirksam sind, ist nicht wissenschaftlich belegt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bei den verschiedenen Detox-Maßnahmen davon ausgegangen wird, dass der Körper aus eine bestimmte Art und Weise funktioniert. Diese Funktionsweise entspricht allerdings nicht dem heutigen Stand der Wissenschaft.
Das soll jedoch nicht heißen, dass ein Selbstversuch für Dich nicht interessant sein kann. Schließlich gibt es viele Menschen rund um den Globus, die durchaus auf ihre Abnehmerfolge mit der Hilfe einer Detox-Kur schwören. Abhängig davon, für welche Form der Entgiftung Du Dich entscheidest, wirst Du dabei eines oder mehrere der nachfolgenden Verfahren nutzen:
- Schröpfen
- Einläufe
- Schwitzkuren im Dampfbad oder in der Sauna
- Fasten/ Heilfasten
- Abführmittel
Warum ist das Entgiften wissenschaftlich umstritten?
Doch was genau spricht denn nun aus wissenschaftlicher Sicht gegen eine Detox-Kur? Damit Du selbst entscheiden kannst, ob Du diesen Weg beschreiten möchtest, wollen wir Dir schließlich alle wichtigen Informationen an die Hand geben. Zunächst einmal ist es so, dass der heutige Stand der Wissenschaft davon ausgehen, dass die giftigen Stoffwechselnebenprodukte, die mit einer Detox-Kur bekämpft werden sollen, gar nicht im Körper verbleiben. Vielmehr werden sie letztendlich über den Urin ausgeschieden und landen somit nicht im Darm. Zum einen hat der gesunde Körper somit seine eigenen Mechanismen, um gegen die Giftstoffe vorzugehen. Zum anderen werden die Abführmittel, die Deinen Darm entleeren, somit gar nicht helfen, da die Giftstoffe eben nicht im Darm landen.
Solange Deine Organe, die für die verschiedenen Stoffwechselvorgänge zuständig sind, gesund sind, gehen die meisten Wissenschaftler somit davon aus, dass unterstützende Detox-Maßnahmen schlichtweg überflüssig sind. Anders sieht es hingegen aus, wenn Deine Leber oder Nieren bereits geschädigt sind. Doch dann wirst Du Dich ohnehin in ärztliche Betreuung begeben wollen. Nichts desto trotz kennt auch die moderne Medizin ebenfalls Krankheiten, bei denen sich verschiedene Stoffe im Gewebe ablagern und so zu den Krankheitssymptomen führen. Dies ist nicht nur bei Gicht, sondern auch bei einer Reihe von anderen Erkrankungen ein.
Bei diesen Erkrankungen stellt sich jedoch die Frage, warum Detox erfolgsversprechend sein sollte, wenn der Körper selbst nicht gegen die Giftstoffe ankommt. Außerdem warnen viele Experten vor einer Fastenkur. Dies hat einen ganz einfachen Grund. Denn wenn Du fastest, befinden sich mehr Schadstoffe in Deinem Blut. Es gibt schließlich Fremdstoffe, die fettlöslich sind. Vorher hat das Fettgewebe diese Giftstoffe gespeichert. Wenn Dein Körper nun Fett abbaut, werden diese Fremdstoffe erneut freigesetzt. Dabei handelt es sich allerdings um Produkte, die dem Hungerstoffwechsel zuzuordnen sind. So ist auch der üble Geruch zu erklären, den viele Fastende verströmen. Diese Stoffe riechen einfach nicht gut. Dies sollte daher jedoch nicht als Beweis dafür gelten, dass eine Detox-Kur tatsächlich funktioniert.
Kannst Du mit Fasten abnehmen?
Ja, mit Fasten kannst Du Dein Gewicht reduzieren. Du hungerst Dich sozusagen runter. Allerdings warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) davor, dass es nach dem Fasten schnell zu einem Jo-Jo-Effekt kommen kann. Wenn überhaupt, sollte das Fasten nur den Einstieg darstellen. Nachdem Du eine Detox-Kur gemacht hast, bietet sich dann also eine Ernährungsumstellung an. Nur so wirst Du dauerhaft schlank bleiben. Die DGE gibt außerdem zu bedenken, dass Heilfasten etwas ist, was Du nicht alleine in Angriff nehmen solltest.
Abhängig von der Art des Fastens, für das Du Dich entscheidest, wirst Du während Deiner Detox-Kur schließlich nur Wasser, Tee und Brühe oder vielleicht noch kleine Mengen an Fruchtsaft trinken. Dies kann Dir schnell auf den Kreislauf schlagen. Viele Menschen, die zum ersten Mal fasten, nehmen sich dafür sogar speziell Urlaub. Schließlich musst Du davon ausgehen, dass Deine Leistungsfähigkeit zunächst eingeschränkt sein wird. Daher ist es wichtig, dass Du Dein Fastenvorhaben von einem Arzt überwachen lässt. Nur er kann auch entscheiden, ob Dein Körper gesund genug für eine Detox-Kur ist. Vielleicht gibt es ja gesundheitliche Gründe, die in Deinem speziellen Fall gegen eine Entschlackungskur sprechen.
Kritische Stimmen gegen eine Detox-Kur
Beim Fasten ist es in der Tat so, dass sich Dein Gewicht in einer vergleichsweise kurzen Zeit relativ deutlich reduzieren wird. Das soll jedoch nicht heißen, dass Du davon ausgehen kannst, dass es sich dabei um einen echten, nachhaltigen Gewichtsverlust handelt. Schließlich geht das Fasten laut der Meinung vieler Experten mit einem extremen Jo-Jo-Effekt einher. Indem Du fastest, bist Du zwar während Deiner Detox-Kur schlank. Doch das ist schlecht für Deinen Stoffwechsel. Dieser stellt sich nämlich so um, dass Dein Körper dann, wenn Du Dich wieder normal ernährst, damit anfängt, Polster für schlechte Zeiten anzulegen.
Wer einfach nur für eine begrenzte Zeit fastet und sonst nichts an seinen Gewohnheiten ändert, hat also mit großer Wahrscheinlichkeit schnell ein paar zusätzliche Pfunde auf den Rippen. Doch dies ist nicht das größte Problem. Wie viele Experten warnen, kann eine Detox-Kur für Dich und Deinen Körper sogar gefährlich werden. Schließlich kann es zu den folgenden gesundheitlichen Komplikationen kommen:
- Nierensteine
- Kreislaufprobleme
- Beeinträchtigung des Herzmuskels
- Rhythmusstörungen des Herzens
- Schwindel
Darüber hinaus solltest Du bedenken, dass Medikamente während der Fastenzeit anders auf Deinen Körper wirken können als sonst üblich. Daher sollten chronisch kranke Menschen, wenn überhaupt, nur unter ärztlicher Aufsicht fasten. Zudem solltest Du ein vermeintliches Hochgefühl, welches Du während der Zeit des Fastens womöglich empfinden wirst, nicht mit einem tatsächlichen Erfolg verwechseln. Sofern es zu einem Nahrungsmangel kommt, schüttet Dein Körper verstärkt Endorphine aus. Dies geschieht jedoch nur, damit Du als Mensch solch eine Zeit der Not besser überstehen kannst.
Wie könnte Deine Entschlackungskur aussehen?
Wie Du siehst, ist eine Entschlackungskur nur in seltenen Ausnahmefällen sinnvoll. Vielleicht hast Du über die Feiertage zu viel gegessen und möchtest Deiner Verdauung einfach einen Tag Pause gönnen. Oder Du willst Dich mit der Hilfe von Heilfasten von Deinem ungesunden Ernährungsstil verabschieden und Pizza, Pommes und Co. abschwören. In jedem Fall solltest Du bei Deiner Detox-Kur unbedingt auf die Signale Deines Körpers achten. Er wird Dir ganz genau sagen, was gut für Dich ist und was nicht. Sofern Du dies im Hinterkopf behältst und Dir das OK von Deinem Arzt geholt hast, wirst Du eine der nachfolgenden Detox-Kuren womöglich in die Praxis umsetzen wollen.
Entgiften mit einer Fleischbrühe oder Kräutersuppe
Eine Möglichkeit besteht darin, dass Du Dich über einen Zeitraum von mehreren Tagen hinweg nur von einer Kräutersuppe oder frisch zubereiteten Brühe sowie reichlich Wasser und Tee ernährst. Unabhängig davon, für welche Detox-Kur Du Dich entscheidest, ist es wichtig, dass Du nicht von jetzt auf gleich mit dem Fasten anfängst. Vielmehr sollte es ein paar Vorbereitungstage geben, damit Dein Körper den Übergang von Deiner normalen Ernährung über Gemüse und Kartoffeln bis hin zum eigentlichen Suppenfasten unbeschadet übersteht.
Die folgende Rezeptidee verrät Dir, wie Du Deine Fastensuppe zubereiten kannst. Dabei solltest Du bedenken, dass Du in jedem Fall nur die reine Brühe ohne jegliche Einlagen zu Dir nehmen solltest. Nach Deinem letzten Fastentag kannst Du nicht sofort wieder normal essen. Vielmehr musst Du Deinem Körper zu diesem Zeitpunkt ebenfalls wieder die Chance geben, sich schonend umzustellen.
- Wasser
- Lauch
- Möhren
- Sellerie
- Fleischknochen
- Wildkräuter
- Zwiebel
- Knoblauch
- Petersilie
- Muskat
Saftfasten
Ebenso gut kannst Du Dich auch für das Saftfasten entscheiden. Bei dieser Art des Fastens nimmst Du nur Wasser, frisch zubereiteten Saft und Tee zu Dir. Dabei solltest Du darauf achten, dass die Säfte, für die Du Dich entscheidest, möglichst viel Gemüse enthalten. Ob Grünkohl, Petersilie, rote Beete, Karotten oder Süßkartoffeln, es gehören auf jeden Fall nicht nur Äpfel, Bananen, Orangen und andere Obstsorten in Deinen Saft zum Fasten. Je grüner Dein Saft ist, desto besser. Idealerweise verdünnst Du Deinen Saft zudem, um weniger Kalorien über den Tag verteilt zu Dir zu nehmen.
Saftkur mit Zitronensaft
Hierbei handelt es sich um eine noch extremere Form der Saftkur. Schließlich wirst Du neben dem nachfolgend beschriebenen Getränk über mehrere Tage hinweg nur Wasser und Tee konsumieren.
- 1 Esslöffel Limetten- oder Zitronensaft
- 1 Esslöffel Ahornsirup
- 1/2 Teelöffel Pfeffer (Cayenne)
- 150 Milliliter Wasser (warm oder kalt nach Belieben)
Fazit
Heilfasten ist die einzige Art des Entschlackens, die auch von immer mehr Medizinern anerkannt wird. Allerdings führst Du solch eine Detox-Kur am besten nicht in Eigenregie durch, sondern lässt Dich dabei von einem fachkundigen Arzt überwachen. Du solltest außerdem auch wissen, dass Dir im Anschluss an die meisten Detox-Kuren ein gehöriger Jo-Jo-Effekt droht. Daher tust Du gut daran, wenn Du erst fastest und dann Deine Ernährung grundlegend umstellst. Dann kann Heilfasten in der Tat dazu beitragen, dass Du auf Dauer ein gesünderes und ästhetischeres Körpergewicht erreichen kannst. Anstatt zu fasten, wäre es jedoch sinnvoller, wenn Du diese Tipps einfach von Anfang an in Deinem Alltag umsetzt:
- 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag
- Brennnesseltee aufgrund seiner blutreinigenden Wirkung regelmäßig trinken
- Ausreichend Vital- und Ballaststoffe über die Nahrung zu Dir nehmen
- Auf Alkohol, Fertigprodukte, Nikotin, Industriezucker und zu viel Fett verzichten
- Dich basenreich ernähren
- Möglichst oft frisch kochen und Deine Speisen selbst zubereiten
- Möglichst viel Bio-Kost konsumieren
- Deinem Stoffwechsel zum Beispiel durch Ingwer auf die Sprünge helfen
- Ausreichend schlafen
- Genügend Bewegung
- Stress meiden
Weitere Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Entschlackung
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/detox-entschlacken-und-entgiften-was-bringt-das-a-1185155.html
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